Auch im Jahr 2021 sind es wieder die Berge…
Weil das Wetter in den Ostalpen- und somit im kompletten Österreich ziemlich schlecht vorausgesagt war, zog es mich im Sommerurlaub mehr oder minder zwangsläufig in die Schweiz. Eine der Touren, die wir in diesen Wochen in Angriff nahmen,
war die Überschreitung der Schwarzmies (3185m), von der Ihr Euch hier einen Eindruck machen könnt. Der, die oder das?
Die Schweizer schreiben "das Schwarzmies" liegt in der Schweiz im Kanton Wallis, Region Oberwallis. Es bietet "Gratkletterei" mit 800 m Auf- und Abstieg.
Drei Tourentage waren an der Weissmieshütte geplant. Nach einer wunderschönen Klettertour am Vorbau des Jegihorns,
wo allerfeinster und fester Gneis geboten war, entschieden wir uns am zweiten Tag für die Überschreitung des Schwarzmies.
Die Infos dazu waren dürftig – es gab nur eine Beschreibung in Textform mit wenigen Fotos - normalerweise werden diese
Infos noch um ein „Topo“ ergänzt, in dem der Routenverlauf anhand einer Skizze nochmals deutlicher wird. Seis drum.
Kurz vor sieben ging es dann wunderbar klarer Sicht auf gleich mehrere 4000er los. Die Sicht wurde schnell schlechter, und
so verpassten wir eines der Steinmännchen, die unseren Weg markieren sollten - ein toller Start. Durch den Umweg sahen
wir dann immerhin gleich mehrere Steinböcke!
Die Weissmieshütte...
Die zusätzliche Sicherung...
...und irgendwo geht es hier weiter!
Endlich hatten wir dann den Einstieg gefunden, neblig war es leider trotzdem noch.
Wir kamen dann trotz der sehr alpinen Absicherung (also wenige Haken und auch kaum fest definierte „Standplätze“, an denen Vor- und Nachsteiger die Positionen tauschen konnten) und des teilweise recht brüchigen Felses schnell voran. Standplätze wurden hierbei dann kurzerhand mit einer Bandschlinge ergänzt, sodass der Standplatz weiter redundant, und damit sicher
war. Wir hatten bereits die Abseilstelle am dritten Turm hinter uns gebracht, das Wetter war inzwischen wieder traumhaft, als wir dann ziemlich ins Grübeln kamen. „Wo soll es hier denn bitte weitergehen?“
Der Wendepunkt, keine Haken in Sicht...
Laut Routenbeschreibung eigentlich ganz einfach – „Stellenweise am kurzen Seil“. Hier klettert man gleichzeitig, ohne im eigentlichen Sinn zu sichern, und hängt lediglich die vereinzelten Haken ein. Wie das hier funktionieren sollte, war uns schleierhaft. Keine Haken in Sicht, Möglichkeiten, selbst Sicherungen anzubringen ebenso wenig. „Am kurzen Seil“ würde
hier letztendlich also ungesichert heißen. Wir entschieden uns also, ganz klassisch zu sichern, auch wenn uns der weitere Routenverlauf unklar war. Nach rund 150 Metern war uns dann klar, dass wir wohl irgendwo falsch abgebogen sind.
Bis hierher hatten wir keinen einzigen Haken gesehen…
Wir entschieden uns dann, hier abzubrechen und zogen uns, größtenteils abkletternd, wieder zurück. Den Gipfel haben wir
also nicht erreicht - spannend war es aber allemal!
Und beim nächsten Versuch fragen wir dann eben den Hüttenwirt, wie wir das am besten anstellen… (YM)
© für alle Bildmotive by Yannick Musch, 2021
Rückmeldungen...
Hallo, Yannick,
jetzt schreibe ich Dir einige Zeilen auf die Seite. Unsere Leser haben Deine Bergartikel im den beiden Journalausgaben,
aus denen sich dieses Seite zusammensetzt, bereits gelobt - und das ist sicherlich verdient. Deine Artikel tragen zur hohen
Qualität unseres Projekts bei, und so wird es von den Leserinnen und Lesern auch immer mehr gesehen!
Ich habe großen Respekt vor Deiner Leistung in den Bergen, und unter den Bedingungen noch so gutes Bildmaterial
abzuliefern, das zeigt schon Deine Begabung. Die Texte beschreiben die Tour in einem deutlich jüngeren Schreibstil, wie es
der meinige ist, das schafft interessante Vielfalt für unsere Zielgruppe. Schön dass ich Dich als Co-Autoren habe!
Thomas
Copyright © 2010 - 2024
Thomas Haas, Bellenberg
Alle Rechte vorbehalten.
info(at)thomas-haas.eu
Ulmer Straße 7b,
89287 Bellenberg
Deutschland