Wenn keine unzustellbaren Sendungen zurück kommen, ist das schon ein gutes Zeichen, und wenn wenige Minuten nach dem Versand kurze Meldungen wie
„Danke Thomas, bin gespannt...“ ankommen, weiß ich dass der Link zugestellt ist.
Rückmeldungen:
Fotofreund Wilhelm Feldmann aus dem Sauerland hat sich ausführlich zum Tiefgang gemeldet. Wilhelm hat seinen eigenen „Rotweingedanken“ als Leserbrief übermittelt, dieser ist hier komplett eingestellt, auch dafür ist hier der Raum vorhanden! Vielen herzlichen Dank dafür, Wilhelm.
Hallo Thomas,
in Deiner Rubrik Tiefgang 02 hast Du in der Tat dem Thema „Corona“ viel Raum gegeben. Man erkennt, dass Dich in dieser Zeit neben den vielfältigen anderen Themen die Du so beackerst, gerade die Pandemie mit ihren argen Schattenseiten doch sehr umgetrieben hatte. Das zwängt einem, wie Du so schön zu sagen pflegst, mindestens einen „Rotweingedanken“ auf!
Wenn ich mir Deine Bilder ansehe, die Du in der leeren Ulmer Innenstadt fotografieren konntest, wird wieder bewusst, wie
„damals“ das Leben doch in vielerlei Hinsicht eingeschränkt war. Deine Fotos sind wertvolle Zeitdokumente und haben einen historischen Wert, der größer wird, je mehr wir uns davon entfernen. Schuld ist die Halbwertzeit des menschlichen Gedächtnisses.
Ich empfinde Dankbarkeit. Warum?
Deine Bilder machen mich insofern betroffen, weil ich als Ländler den Freiheitsverlust nicht so spürbar empfunden habe. Ich konnte am Morgen die Türe öffnen, mich auf eine Wanderung in die Natur begeben oder eine Radtour zum See machen. Viel Platz umgibt mich in meinem Zuhause mit Garten und großer Terrasse; keine beengende Wohnung, in die ich mich zurückziehen musste.
Darüber war und bin ich dankbar.
In städtischer Wohnbebauung wird der Besitz eines kleinen Balkons bereits als Luxus empfunden. Oft führt der Blick aus dem Fenster nicht in die Ferne und endet an der nächsten Hausfassade. Und dann die so ungewohnte Leere auf den Plätzen, die eine betonierte Welt noch trister erscheinen ließ und einen grauen Schleier auf alles legte. Auch auf ungezählte Seelen einsamer Städter.
Ich bin dankbar, dass in meiner Familie und in meinem Bekanntenkreis Corona kein Leben gefordert oder die Gesundheit
nachhaltig geschädigt hat. Keiner hatte seine Arbeitsstelle verloren. Aber ich denke auch an die vielen Opfer und vergesse nicht,
wie viele mit Long Covid immer noch kämpfen und leiden.
Auch wenn wir die Angst vor dem Virus nicht mehr so unmittelbar vor Augen haben, wieder menschliche Nähe zulassen und Freiheiten genießen können: Die Zeit der Pandemie sollte nicht in Vergessenheit geraten. Deine Bilder lassen das alles mit Eindruck wieder in mein Gedächtnis kommen. Danke für Deinen Rotweingedanken!
Wir hören wieder voneinander!
Alles Gute Dir und den Deinen!
Grüße aus dem Sauerland von Wilhelm
21.04.2024